Die Pferdeführerscheine Umgang und Reiten 2023

pferdeführerscheine

Welche Arten des Pferdeführerscheins gibt es?

Der Pferdeführerschein Umgang ersetzt seit dem 01.01.2020  den Basispass und der Pferdeführerschein Reiten den Reitpass. Die Inhalte sind dabei ähnlich geblieben, jedoch wurden sie im Hinblick auf die sichere Teilnahme am Straßenverkehr erweitert. Du hast davon schon mal gehört, bist dir aber nicht sicher, was genau der Pferdeführerschein eigentlich ist? Dann bist du hier genau richtig! Wir erklären dir, was der Pferdeführerschein ist, welche Arten es gibt, was diese beinhalten und was du benötigst, um sie zu absolvieren.

Richtiger Umgang mit den Vierbeinern will gelernt sein. Für die Vermittlung von Grundwissen rund ums Thema Pferd und den entsprechenden Umgang sorgen der Pferdeführerschein Umgang und der Pferdeführerschein Reiten. Diese Pferdeführerscheine sollen für mehr Sicherheit, Unfallverhütung und Tierwohl sorgen – und sind nicht nur für Reiter.

Die Pferdeführerscheine sind maßgeschneidert für Menschen, die mit ihrem Pferd nicht nur auf einer Anlage, sondern auch im Gelände unterwegs sind. Ausreiten bringt es oft mit sich, dass man mit dem Pferd Straßen nutzen muss und damit zum Verkehrsteilnehmer wird. Das stellt besondere Anforderungen an Mensch und Pferd. Wer seine Alltagstauglichkeit und Kompetenz im Umgang mit Pferden oder als Reiter verbessern oder mit einer Qualifikation nachweisen möchte, für den ist der Pferdeführerschein Umgang oder der Pferdeführerschein Reiten das passende Angebot.

Muss ich die Prüfung zum Pferdeführerschein ablegen?

Anders als beim Autoführerschein besteht keine Pflicht, den Pferdeführerschein zu erwerben. Trotzdem ist es sinnvoll, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Pferdeführerschein Umgang bildet nicht nur eine Voraussetzung für den Erwerb des Pferdeführerscheins Reiten, sondern auch für weitere Abzeichen. Du benötigst den Pferdeführerschein Umgang z. B. auch wenn du eine Abzeichenprüfung der Klasse 5 bzw. beim Westernreiten Klasse 4 oder höher absolvieren möchtest.

Was sind die Voraussetzungen für den Pferdeführerschein Umgang?

Um den Pferdeführerschein Umgang zu absolvieren, werden keinerlei andere Abzeichen vorausgesetzt. Wichtig ist nur, dass du vorher einen Vorbereitungslehrgang besucht hast. Ansonsten ist es egal welchen Kenntnisstand du hast, der Pferdeführerschein Umgang ist für jeden Reiter oder Pferdefreund unabhängig von der reiterlichen Erfahrung. Aber da alle weiteren Abzeichen auf ihm aufbauen, ist er in jedem Fall ein integraler Bestandteil für jede reiterliche Karriere.

Was lerne ich beim Pferdeführerschein Umgang?

Der Pferdeführerschein Umgang ist ein eigenständiges Abzeichen der FN. Er prüft das Grundlagenwissen rund ums Pferd. Du lernst hier alles über den fachgerechten Umgang mit Pferden. Da es um grundlegende Kenntnisse geht, ist der Pferdeführerschein besonders für Anfänger geeignet, aber auch für Eltern, die ihre Kinder gerne unterstützen möchten. Dir wird fachkundiges Wissen über Themen wie Haltung, Fütterung, Pflege, Krankheiten, Sicherheit, Verladen und Transport vermittelt.

Doch dieses wichtige und grundlegende Wissen über Pferde ist nicht nur wichtig für die Abzeichenprüfung, sondern generell für jeden, der mit Pferden zu tun hat! Ziel des Pferdeführerscheins Umgang ist es zu einem harmonischen Miteinander zwischen Mensch und Pferd beizutragen und so aktiv Unfälle zu verhindern.

Wie sieht die Prüfung für den Pferdeführerschein Umgang aus?

Bevor du die Prüfung ablegen kannst, musst du einen entsprechenden Vorbereitungslehrgang besucht haben. Die Prüfung für den Pferdeführerschein Umgang fragt dann an 4 Stationen das gesamte Wissen aus dem Lehrgang ab. Alle Teilprüfungen finden dabei am gleichen Tag statt.

Station 1: Erster Kontakt und Pferdepflege

Die erste Station wird auf der Stallgasse und/oder am Putzplatz geprüft. Hier musst du dein Pferd einmal richtig aus der Box holen, anbinden und putzen. Außerdem solltest du deine Vorgehensweise und die Wahl der Ausrüstung erklären können.

Station 2: Pferdeverhalten und artgerechter Umgang mit dem Pferd

An dieser Station ist dein gesamtes theoretisches Wissen gefragt. Von den oben genannten thematischen Schwerpunkten Verhalten, Fütterung, Haltung und Gesundheit inklusive Erste-Hilfe Maßnahmen über Rassen, Farben und Abzeichen bis zum Equidenpass und anatomischen Grundlagen kann hier alles abgefragt werden. Außerdem geht es noch um Sicherheit und Unfallverhütung im Straßenverkehr.

Station 3: Praktischer Umgang mit dem Pferd

Die dritte Station der Prüfung besteht aus zwei Teilprüfungen. Im ersten Teil musst du einmal die Dreiecksvorführung mit deinem Pferd zeigen und im zweiten Teil kannst du wählen, ob du lieber einen Bodenarbeits-Parcours absolvieren möchtest oder das Vormustern zeigen willst. Die Prüfer achten bei dieser Station besonders darauf, wie du beim Führen mit dem Pferd kommunizierst und, ob du in der Lage bist, durch vorausschauendes Handeln Unfälle zu verhindern.

Station 4: Alltagssituationen aus dem öffentlichen Raum

Im Rahmen der letzten Station geht es darum zu prüfen, ob du in jeglicher alltäglichen Situation sicher im Umgang mit deinem Pferd bist. Dafür musst du dein Pferd auf die Weide bringen und von der Weide holen können. Du solltest außerdem in der Lage sein, dein Pferd zu verladen. Hierzu gehören auch alle notwendigen Vorbereitungen für den Transport. Und zum Schluss musst du zeigen, dass du mit deinem Pferd Begegnungen im Straßenverkehr erfolgreich meistern kannst.

Was sind die Voraussetzungen für den Pferdeführerschein Reiten?

Der Pferdeführerschein Reiten richtet sich grundsätzlich an alle Reiter. Dabei ist es nicht relevant, ob du Turnierambitionen hast oder Freizeitreiter bist. Wenn du den Pferdeführerschein Reiten machen möchtest, dann musst du vorher den Pferdeführerschein Umgang bestanden haben. Zusätzlich ist auch hier wieder ein Vorbereitungslehrgang Pflicht, bevor du zur Prüfung zugelassen werden kannst. Das Mindestalter beträgt dabei 10 Jahre. Außerdem werden Pferdeerfahrung und grundlegende reiterliche Fähigkeiten vorausgesetzt. Für dich bedeutet das konkret, dass du dein Pferd sicher in allen drei Grundgangarten reiten können solltest.

Was lerne ich beim Pferdeführerschein Reiten?

Die Inhalte decken sich teilweise mit dem, was du auch schon für den Pferdeführerschein Umgang lernst. Auch der Pferdeführerschein Reiten thematisiert die Gesundheit des Pferdes, ethische Grundregeln und die Vorbereitung des Pferdes. Allerdings liegt der Schwerpunkt jetzt auf der Kommunikation mit dem Pferd vom Pferderücken aus und nicht mehr auf dem Umgang am Boden. Insbesondere für das sichere Ausreiten sollen wichtige Grundkenntnisse geschaffen werden, um Unfälle vermeiden zu können.

Wie sieht die Prüfung für den Pferdeführerschein Reiten aus?

Der Ablauf und die Voraussetzungen für die Prüfung sind analog zu der Prüfung für den Pferdeführerschein Umgang. Das bedeutet, dass du vorher, wie oben erwähnt, einen Lehrgang zur Vorbereitung besucht haben musst und in der Prüfung wieder vier Stationen einzeln innerhalb eines Tages geprüft werden. Die Prüfung für den Pferdeführerschein Reiten soll dich auf das Ausreiten vorbereiten.

Station 1: Pferdepflege und Vorbereitung zum Reiten

An der ersten Station musst du einmal zeigen, dass du dein Pferd eigenständig zum Reiten fertig machen kannst. Dazu gehören das Putzen, Satteln und Trensen deines Pferdes. Hierbei solltest du wieder das, was du konkret tust, erläutern können und jeweils die richtige Bezeichnung deiner Ausrüstung kennen.

Station 2: Reiten auf dem Reitplatz und/oder in der Halle

Diese Station dient zur Überprüfung deines sicheren Grundsitzes und deiner Hilfengebung. Außerdem werden das Reiten im Schritt, Trab und Galopp einzeln sowie in der Abteilung abgefragt. Ein Fokus liegt hierbei auf den Bahnfiguren, Positionswechsel in der Gruppe und die Handzeichen, da diese besonders für das Ausreiten wichtig sind.

Station 3: Reiten im Außenbereich

Wenn du die zweite Station erfolgreich abgeschlossen hast, geht es raus ins Gelände. Hier musst du dann zeigen, dass du alle Grundgangarten ohne Begrenzung sicher reiten kannst. Zusätzlich ist das Bewältigen unterschiedlicher Boden- und Geländeverhältnisse, wie z.B. Wasser, Schlamm und Berge Teil dieser Station. Genauso wie dein Verhalten, wenn du auf andere Verkehrsteilnehmer triffst. Die Prüfer achten dabei auch auf dein Verhalten innerhalb einer Ausreit-Gruppe und auf die Kommunikation mit deinem Pferd.

Station 4: Pferdegesundheit, Tierwohl und Grundkenntnisse der Reitlehre

Die letzte Station stellt den theoretischen Teil der Prüfung dar. Abgefragt werden ethische Grundsätze, Kenntnisse des Tierschutzgesetzes und der Verkehrsregeln sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen für Pferd und Reiter. Des Weiteren solltest du wissen, wie du dich beim Reiten im Gelände verhalten solltest, um mit den Mitmenschen und der Umwelt rücksichtsvoll umzugehen. Abschließend musst du dann noch dein Handeln an den vorherigen Stationen analysieren und bezogen auf die genannten Gesichtspunkte reflektiert betrachten.

 

Pflichtlektüre zum Pferdeführerschein Umgang / Reiten

Pferdeführerschein – Umgang (das offizielle Lehrbuch)

Beim Pferdeführerschein Umgang dreht sich alles um den artgerechten Umgang mit Pferden und ihre Pflege, von der Haltung über die Versorgung bis hin zum Führen unter Sicherheitsaspekten in praxisbezogenen Aufgabenstellungen. Denn nur wer Pferde in ihren ganz ursprünglichen Eigenschaften kennt und versteht, kann dafür sorgen, dass es ihnen gut geht. Dafür sind Grundwissen über Pferde und routinierte, sichere Handgriffe nötig. Das Lehrbuch zum Pferdeführerschein Umgang vermittelt und bereitet das Prüfungswissen zum Erwerb des Pferdeführerscheins kompakt auf.

Der Pferdeführerschein Umgang ist die Voraussetzung für den Erwerb eines Abzeichens im Pferdesport, sei es im Reiten, Longieren, Voltigieren oder Fahren. Zusätzlich richtet sich diese Prüfung an alle, die mit Pferden umgehen.

Pferdeführerschein – Reiten (das offizielle Lehrbuch)

Der Pferdeführerschein Reiten ermöglicht allen reitbegeisterten Menschen im Pferdesport eine Ausbildung für das fachgerechte, sichere Reiten im Außenbereich und im Gelände. Als Reitweisen-übergreifender Qualifikationsnachweis vermittelt er das 1 x 1 des fachgerechten, sicherheitsbewussten Reitens auf dem Reitplatz, im Gelände und im Straßenverkehr. Dafür sind Wissen und Können nötig: Können im Sattel, um Gangart, Weg und Tempo eines Pferdes sicher zu kontrollieren und fundiertes Grundwissen über das Reiten im Gelände.

Aus dem Inhalt:

Natürliches Pferdeverhalten auch beim Ausreiten – Pferdepflege und Vorbereitung eines Pferdes zum Reiten – Ausrüstung und Ausrüstungskontrolle – Grundlagen der Reitlehre – Reiten im Außenbereich, im Gelände oder auf dem Geländeplatz – Gesetzliche Regelungen für das Ausreiten – Sicheres Reiten im öffentlichen Raum – Reiten im Straßenverkehr – Gerüstet sein für den Notfall.

 

FAQ – häufig gestellte Fragen

An wen richten sich die Führerscheine Umgang / Reiten?

Pferdeführerschein Umgang und Pferdeführerschein Reiten sind Kompetenznachweise. Die Führerscheine vermitteln grundlegende Kompetenzen und Fähigkeiten für den richtigen und artgerechten Umgang mit dem Pferd sowie für das sichere Reiten bzw. Ausreiten. Es geht um Grundlagen, die jeder Reiter, Pferdebesitzer und Pferdefreund beherrschen sollte. Interessant sind die Angebote also nicht nur für angehende Pferdesportler sondern z.B. ebenfalls für noch etwas unerfahrene Pferdebesitzer und/oder Eltern reitender Kinder, die diese unterstützen wollen. Eine fundierte Ausbildung ist wichtig, um Unfällen vorzubeugen und ein Grundverständnis über die Verantwortung für den Partner „Pferd“ zu schaffen.

Die neuen Führerscheine sollen so für mehr Sicherheit, Unfallverhütung und Tierwohl sorgen. Sie sind maßgeschneidert für Menschen, die mit ihrem Pferd nicht nur auf einer Anlage, sondern auch im Gelände unterwegs sind. Führen, vor allem aber Ausreiten bringen es oft mit sich, dass man mit dem Pferd Straßen nutzen muss und damit zum Verkehrsteilnehmer wird. Das stellt besondere Anforderungen an Mensch und Pferd.

Sind die Pferdeführerscheine verpflichtend?

Nein. Beides sind Ausbildungs- und Qualifikationsangebote. Da es sich bei diesen Qualifikationen um Grundkompetenzen rund ums Pferd und Reiten handelt, empfehlen wir jedem diese Ausbildungs-Mindeststandards zu erwerben. Wer ab 2020 ein Abzeichen ab Klasse 5 (Reiten, Fahren, Voltigieren, Longieren) machen möchte, der muss den Pferdeführerschein Umgang absolvieren, da der Basispass als bisherige Voraussetzung durch den Pferdeführerschein Umgang ersetzt wird.

Für den Pferdeführerschein Umgang kann der bereits absolvierte Basispass Pferdekunde anerkannt werden. Ebenso entsprechen die Reitabzeichen 6 und 7 bzw. Fahrabzeichen 6 und 7 dem Pferdeführerschein Umgang, für Westernreiter können das Westernreitabzeichen 9 und 10 entsprechend anerkannt werden.

Für den Pferdeführerschein Reiten gilt dies für Besitzer des ehemaligen Reitpasses und/oder des Reitabzeichens 5 (disziplinübergreifend) sowie für höhere Abzeichen. Auch Westernreiter, die Inhaber der Westernreitabzeichen 6 und 8 sind, können den Pferdeführerschein Reiten anerkannt bekommen.

Die Anerkennung bereits absolvierter Abzeichen als Pferdeführerschein erfolgt über den jeweils zuständigen Landespferdesportverband.

Was kostet es, wenn ich einen Pferdeführerschein machen möchte?

Ein Kurs zum Pferdeführerschein besteht aus einem Lehrgang mit abschließender Prüfung. Die Kosten für diesen Lehrgang variieren und hängen stark von den logistischen Anforderungen ab. So können zum Beispiel Kosten für das Honorar des Lehrgangsleiters, die Anlagennutzung, das Lernmaterialien und die Nutzung von Lehrpferde anfallen. Der Preis für den Lehrgang wird also vom ausrichtenden Verein oder Betrieb festgelegt.

Die Kosten für die Prüfung setzen sich zusammen aus einem Euro Lizenzgebühr (von der FN erhoben), der Prüfungsgebühr beim Landesverband (siehe LV Gebührenordnung für die Verwaltung und Datenerfassung, Urkunden und Abzeichenanstecker) sowie dem Honorar für die Prüfer. Hier kann es Landesverbandsspezifische Unterschiede geben. Die Kosten werden vom Veranstalter auf die Teilnehmer umgelegt.

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